Wie geht‘s weiter mit der Wärmewende?
Dialoggruppe zur Wärmeversorgung der Zukunft tagt regelmäßig und bereitet weitere Veranstaltungen vor – Nächstes Treffen im Frühjahr 2025
Wie soll die Wärmewende in Weinheim funktionieren, was wird die Umstellung für jeden kosten und wann kommt die Fernwärme wohin? Diese und weitere Fragen stellen sich viele Weinheimerinnen und Weinheimer, wenn es um die zukünftige Wärmeversorgung geht. Die Stadt Weinheim hat daher in Zusammenhang mit der kommunalen Wärmeplanung und in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Weinheim und dem Forum Energiedialog bereits Anfang des Jahres eine Dialoggruppe aus verschiedenen Interessensvertretern und Experten ins Leben gerufen, die sich stellvertretend für Weinheim mit dem Thema auseinandersetzt.Bereits in der ersten Sitzung der Dialoggruppe wurde beschlossen, dass sich nicht nur auf das Thema Fernwärme konzentriert werden soll. Denn klar ist, in manche Gebiete Weinheims wird die Fernwärme gar nicht kommen (können). Entsprechende Eignungsgebiete zeigt die kommunale Wärmeplanung. Unklar ist außerdem auch noch, ob Wärme aus Tiefengeothermie in Weinheim genutzt werden kann. Die Diskussion in der Dialoggruppe beschäftigt sich also generell mit der nachhaltigen Wärmeversorgung aller Stadtteile, ob Fernwärme, Nahwärme, Luft- oder Erdwärmepumpe usw.Jetzt traf sich die Dialoggruppe zum dritten Mal, um zu erfahren und zu diskutieren, wie verschiedene technische Optionen zur Wärmeversorgung ökologisch und ökonomisch zu bewerten sind. Zu Gast war zu diesem Thema Angelika Paar vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). In Ihrem Vortrag betonte sie, dass der Ausbau des Fernwärmenetzes für das Erreichen der vorgegebenen Klimaschutzziele notwendig sei. Die Effizienz von Fernwärmenetzen hänge aber von der Bebauungsstruktur in einzelnen Quartieren und der erreichten Anschlussquote ab. Die Fernwärme lohnt sich laut Wärmeplanung in Weinheim vorwiegend in dicht bebauten Stadtteilen. Darüber hinaus hilft es den Stadtwerken Weinheim aber auch über die Eignungsgebiete hinaus zu erfahren, wo Interesse an der Fernwärme besteht. Interesse kann und sollte daher in jedem Falle in der interaktiven Karte unter www.waermeportal.info eintragen werden.Insbesondere für Gebiete mit Eignung für dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen sei wichtig zu wissen, dass fossile Brennstoffe durch veränderte Rahmenbedingungen im Emissionshandel ab 2027 auch für einzelne Gebäudebesitzende versteuert werden, so Paar. So sei es sinnvoll Strategien für die Bewältigung dieser Veränderung anzugehen, Gebäude mit alter Wärmeversorgung und schlechter Dämmung, für die zukünftig auch sinkende Immobilienpreise zu erwarten seien, im Rahmen von individuellen Sanierungsfahrplänen analysieren zu lassen und entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Die Förderbedingungen seien hierfür jetzt gerade so gut wie eigentlich noch nie. Auch die Stadt Weinheim hat einen Zuschuss für Gebäudeeffizienzmaßnahmen im Förderprogramm.Wie soll es also nun weitergehen? Wann kann festgelegt werden, ob in den Eignungsgebieten aus der kommunalen Wärmeplanung auch tatsächlich die vorgeschlagene Technologie zum Einsatz kommt? Informationen hierzu sollen schnellstmöglich auch kommuniziert werden, so der Wunsch aus der Dialoggruppe. Das Ergebnis ist allerdings noch davon abhängig, ob es in Weinheim möglich sein wird, Wärme aus Tiefengeothermie zu nutzen. Hierzu fehlen noch die nötigen Machbarkeitsdaten. Daher wird die Arbeit der Dialoggruppe vorerst pausiert und kommt voraussichtlich im Frühjahr 2025 wieder zum Einsatz, sobald es konkretere Informationen zu einer möglichen Nutzung von Tiefengeothermie in Weinheim gibt.Anschließend planen Stadt und Stadtwerke umfassende Informationsveranstaltungen zum Thema Wärme, um Unterstützung, Information, Vernetzung und Lösungen für die gesamte Stadt und auf Quartiersebene und möglichst individuell für jeden Einzelnen zu bieten.