Ein Journalist, der Geschichte schreibt

Es gibt Journalisten, die schreiben im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte, in dem sie in ihren Texten daran erinnern, wie es früher einmal war. In Weinheim lebt und arbeitet mit 94 Jahren (!) emsig wie eh und je ein Prototyp dieses Genre: Heinz Keller, langjähriger Chefredakteur der Weinheimer Nachrichten.,

Er ist bis heute ein scharfsinniger Beobachter des Stadtgeschehens, noch immer mit jugendlich frischem Schreibstil ausgestattet und mit dem Gedächtnis eines jungen Mannes gesegnet – ganz abgesehen von einem Privatarchiv, das als lokalhistorische Kostbarkeit bezeichnet werden kann. Mittlerweile lebt der Weinheimer Jahrhundert-Journalist im Seniorenheim am Schlosspark, arbeitet von dort aus aber immer noch an seinen Artikeln. Sein lebenslanges Autorenkürzel lautet: -ell
Und das Beste für alle an der Geschichte Weinheims i nteressierte Menschen: Mehr als 100 Beiträge aus den Weinheimer Nachrichten hat der Förderkreis des Weinheimer Museums auf der Homepage des Museums der Stadt Weinheim zu einem lesenswerten, bebilderten Archiv zusammengefasst, abzurufen unter https://museum-weinheim.de. Ende der 70er-Jahre begann Heinz Keller seine Serie „Erinnern Sie sich?“.  Ab 1994 setzte er sie im Ruhestand fort. Der 1930 geborene Redakteur  erlebte ab 1950 als Volontär und in der Folge als Lokalredakteur die Entwicklung der Stadt in der Nachkriegszeit hautnah mit.Sein profundes Wissen über Personen, Ereignisse oder strukturelle und bauliche Veränderungen steckt in allen Beiträgen. Bei älteren Weinheimern wecken sie Erinnerungen, Neubürgern ermöglichen sie einen besseren Bezug zur Stadt und bieten wichtiges Hintergrundwissen.
Wichtig für die Entstehung der stadthistorischen Beiträge ist auch Kellers Verbindung zu verschiedenen Quellen. Sandra Hoffmann vom WN-Archiv unterstützt ihn ebenso wie Andrea Rößler, die Leiterin des Stadtarchivs, und die für die Fotosammlung zuständige Silvia Wagner. Das Heinz-Keller-Archiv ermöglicht es auf der Homepage des Museums der Stadt Weinheim rund um die Uhr, in geschichtliche Ereignisse der Stadt einzutauchen und die Bekanntschaft von Persönlichkeiten zu machen, die Weinheims Entwicklung maßgeblich mitgeprägt haben auf dem Weg vom Bauerndorf zum Industriestandort. Der Autor hat sie in einer Mischung aus eigenem Erleben, von Neugier befeuerter Lust an der Recherche und Liebe zu seiner Heimatstadt verfasst. „Mein Vater würde sich heute nicht mehr in Weinheim auskennen“, sagte Heinz Keller.
Heutige Generationen können dagegen manches erst besser einschätzen, wenn sie einen Blick in Weinheims Geschichte geworfen haben. Das Heinz-Keller-Zeitungsarchiv bietet dazu interessanten, informativen, unterhaltsamen und bebilderten Lesestoff.
Zum Heinz-Keller-Archiv direkt https://museum-weinheim.de/Heinz-Keller-Zeitungsarchiv.html