„Zukunft wird aus Mut gemacht“

Wie kommen die Menschen in Weinheim künftig von einem Ort zum anderen? Wie ergänzen sich unterschiedliche Verkehrsformen? Was macht ein lebenswertes und mobiles Weinheim in Zukunft aus? Erste Antworten auf diese Fragen werden am Donnerstag, 19. September, 18 bis etwa 20.30 Uhr, in der Stadthalle Weinheim gesucht.

Die Auftaktveranstaltung zum nachhaltigen Mobilitätsplan leitet einen etwa eineinhalbjährigen Erarbeitungsprozess ein. An dessen Ende steht ein Maßnahmenplan, der den Mobilitätsbedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in Weinheim gerecht wird. Bürgerinnen und Bürger sind hierzu möglichst zahlreich eingeladen.
Im Vorfeld der Auftaktveranstaltung führte unsere Redaktion ein Interview mit Weinheims Erstem Bürgermeister Andreas Buske.

Herr Buske, die Stadt Weinheim erstellt einen nachhaltigen Mobilitätsplan, was ist das?
Vereinfacht ein Masterplan für die nächsten zehn bis 15 Jahre, wie sich die Mobilität in Weinheim weiterentwickeln soll: Der nachhaltige Mobilitätsplan analysiert und betrachtet zunächst den Verkehr und die Mobilität integriert und mündet dann in einen Umsetzungsplan für verschiedene Maßnahmen. Das Ziel dabei ist, einen langfristigen strategischen Rahmen für die zukünftige Mobilitätsentwicklung zu schaffen. Die Besonderheit des nachhaltigen Mobilitätsplans ist, dass dieser sich zu anderen Fachbereichen öffnet, die ebenfalls einen Einfluss oder Interesse auf beziehungsweise an Mobilität haben. Das können Kultur und Bildung, Wirtschaft, Umwelt oder soziale Belange sein.

Warum braucht Weinheim einen nachhaltigen Mobilitätsplan und warum ausgerechnet jetzt?
Aus der Zukunftswerkstatt hat sich ganz klar herausgebildet, dass verkehrliche Veränderungen erforderlich sind, diese aber nur im Rahmen eines eigenen Konzeptes konkret bearbeitet werden können. Hinzu kommt, dass die letzte gesamtstädtische Betrachtung und Analyse des Verkehrs zwischenzeitlich etwa 20 Jahre zurückliegt. Seitdem haben sich viele Rahmenbedingungen geändert: Das Thema Klimaschutz ist in den Fokus gerückt (ein Drittel der Treibhausgase in Weinheim entfallen auf Mobilität), der Demografische Wandel fordert uns heraus Mobilität für alle Altersgruppen zu ermöglichen, die Arbeitswelt hat sich verändert. Dazu kommt, dass die Elektromobilität gerade im Hinblick auf den Radverkehr in Weinheim neue Möglichkeiten bietet. On-Demand-Services im ÖPNV werden technologisch und wirtschaftlich immer attraktiver. Last but not least haben sich auch unsere Ortsteile städtebaulich weiterentwickelt.  

Wie wird dieser Plan erstellt?
Im ersten Schritt wird das Mobilitätsverhalten und das Verkehrssystem analysiert. Dies geschieht an Hand von ganz vielen Zählungen in den nächsten Wochen. Dazu kommt noch eine Haushaltsbefragung in der in den nächsten Wochen 5000 Haushalte angeschrieben werden und nach ihrem Mobilitätverhalten befragt werden. Um ein klares Bild zu bekommen, ist hier eine rege Beteiligung erforderlich. Darüber hinaus wird es noch verschiedene weitere Befragungen geben. Ganz wichtig ist in dieser Phase aber auch die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 19. September und der Onlinebeteiligung. Hier wollen wir erfahren wo der Schuh drückt, was gut läuft und wo es vielleicht schon erste Ideen gibt. Überdies werden wir die Ziele aus der Zukunftswerkstatt konkretisieren und Maßnahmen erarbeiten.

Was für Maßnahmen können denn daraus resultieren?
Zum einen könnten dies bauliche Maßnahmen sein, die den geänderten Ansprüchen an den öffentlichen Raum Rechnung tragen. Zum anderen aber auch organisatorische, wie zum Beispiel eine Weiterentwicklung von Informationsangeboten. Ich möchte aber an dieser Stelle nicht dem Prozess vorweggreifen. Denn die Bürgerinnen und Bürger sollen gemeinsam mit dem Fachplaner und der Verwaltung die Ergebnisse erarbeiten.

Wo kann ich mich denn beteiligen?
Die Auftaktveranstaltung und Onlinebeteiligung hatte ich bereits erwähnt. Diese Beteiligungsformate, also Öffentlichkeitsveranstaltungen und Onlinebeteiligung wird es über den gesamten Prozess hinweg immer wieder geben. Ergänzt werden diese Formate von Arbeitsgruppen, wie sie sich bereits in der Zukunftswerkstatt bewährt hatten. Diese bestehen aus Interessensvertretern und Zufallsbürger.
 
Wie werden denn die Belange verschiedener Interessensgruppen berücksichtigt?
Zum einen als Vertreter in den Arbeitsgruppen, zum anderen über die öffentlichen Beteiligungsformate. Darüber hinaus werden auch die Nachbarkommunen, der Kreis und die Region einbezogen, denn die Betrachtung macht, wie auch der Verkehr, nicht an der Stadtgrenze halt.

Wie wird denn sichergestellt, dass mit den vorgeschlagenen Maßnahmen die Ziele erreicht werden?
Im Vorfeld kann man das natürlich nicht immer vorhersagen. Für viele Themen gibt es schon viele gute Beispiele aus anderen Kommunen. Manche Maßnahmenauswirkungen lassen sich auch in einem digitalen Model simulieren. Zukunft wird aus Mut gemacht. Es ist aber auch von Seiten der Fördermittelgeber gefordert, dass wir die Wirksamkeit der Maßnahmen auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls nachbessern.

Welche Fördermittelgeber sind dies?
Zum einen beteiligt sich der Bund zu 65 Prozent. Wir sind damit eine von 17 Kommunen in Deutschland, die aus diesem Programm gefördert worden. Darüber hinaus beteiligt sich das Land mit einer weiteren Förderung von etwas über 20 Prozent.

(Erstellt am 15. September 2024)

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