17 Millionen für das soziale Miteinander
Es ist ein großer Batzen, Weinheims größte Investition der nächsten Jahre. 17 Millionen. Und dennoch hat das Projekt einen starken Rückenwind in den politischen Gremien der Stadt: Der Ausschuss für Technik, Umwelt- und Stadtentwicklung hat am Mittwochabend ein klares Bekenntnis zum sozialen Miteinander in der Stadt abgelegt und einem Neubau der Kita Kuhweid und des benachbarten Mehrgenerationenhauses zugestimmt.
Die Mitglieder des ATUS sprachen sich nach intensiver Diskussion eindeutig für die vorgelegte Planung aus und gaben damit eine klare Empfehlung an den Gemeinderat ab, der das Projekt am 18. Dezember endgültig auf den Weg bringen soll.
Es geht dabei um die Entwurfsplanung sowie die Baukosten von rund 17 Millionen brutto. Darin enthalten sind der Neubau der Kindertagesstätte Kuhweid und des Mehrgenerationenhauses mit Herstellung der Freianlagen und dem Abbruch der Bestandsgebäude, dargestellt in den Haushalten 2025 und 2026. Außerdem soll es einen Puffer von 800 000 Euro geben.
Beauftragt wird das Büro Harrer Ingenieure, Gesellschaft Beratender Ingenieure VBI mbH aus Karlsruhe für die Projektmanagementleistung und die Projektunterstützung im Baukostencontrolling für knapp 120 000 Euro. Der Oberbürgermeister wird ermächtigt, Aufträge und Nachträge nach abgeschlossener Prüfung durch den Architekten und Fachplaner, die sich innerhalb der genehmigten Gesamtbudgetobergrenze bewegen, zu genehmigen.
Zum Hintergrund: Das Kita-Gebäude aus dem Baujahr 1972 musste schon vor drei Jahren aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Durch einen absackenden Bauuntergrund hatten sich Setzrisse und statische Probleme ergeben. Die Kita ist seither in Containern auf dem Hof der Albert-Schweitzer-Schule untergebracht. Das benachbarte Mehrgenerationenhaus, das vom Stadtjugendring verwaltet wird, ist sechs Jahre jünger und noch in Betrieb. Es wird überwiegend für soziale Arbeit eingesetzt, häufig für junge Menschen, aber auch für integrative und generationsübergreifende Projekte.
Die Sicherheitsmängel sind aber nicht so gravierend, das Gefahr für Leib und Leben besteht. Es weist aber beträchtliche Gebäudemängel auf.
Der Gemeinderat hat im März 2023 eine Machbarkeitsstudie vorgestellt bekommen und die Weiterverfolgung einer Planungs-Variante beschlossen, wobei der Gebäudekomplex aus je einem zweigeschossigen Gebäude (als Kita und MGH) besteht, verbunden mit den damit einhergehenden erforderlichen Planungsschritten und Vergabeverfahren, so dass bis Ende 2023 über ein europaweites Vergabe-Verfahren die Vergabe und stufenweise Beauftragung der Planerleistungen für den Neubau Kita Kuhweid und MGH durch das Amt für Immobilienwirtschaft erfolgen konnte.
Und so soll es werden: Die Nutzungen für Jugend und Erwachsene sind über die Aufteilung auf die Geschosse getrennt und können unabhängig voneinander betrieben werden. Die insgesamt sechs Kita-Gruppen teilen sich in fünf Ü3-Gruppen und eine Krippengruppe auf. Diese befindet sich im Erdgeschoss. Dort, angegliedert an das Foyer, ist ebenso ein Mehrzweckraum verortet, der von allen Gruppen genutzt wird.
Neben der Werkstatt, dem Café für Alle und dem Mehrzweckraum steht im neuen Mehrgenerationenhaus ein Saal mit einer Kapazität von bis zu 50 Personen zur Verfügung. Diese Nutzungen dienen im Wesentlichen den erwachsenen
Besuchern als Quartierszentrum für die Einwohner der Weinheimer Weststadt. Die Küche kann von Nutzern des Gebäudes bedient werden. Sie dient als Andienküche für die Saalnutzung und bietet die Möglichkeit für gemeinschaftliche Veranstaltungen. Der Jugendbereich im Obergeschoss ist zusätzlich über eine separate Treppe von außen zu erreichen. Der Bereich für bis zu 40 Jugendliche umfasst eine große Lounge mit Küchenzeile, Kicker und Sitzecke, Intensivräume sowie eine Dachterrasse als geschützten Außenbereich. Ein barrierefreier Zugang ist durch einen gemeinsamen Aufzug mit der Kita sichergestellt. Ergänzt wird das Obergeschoss mit Verwaltungsräumen sowie einem Computerraum mit angrenzenden Tonstudio und bildet hier eine Schnittstelle beider Nutzergruppen. Die rechteckigen Gebäude mit Flach- und Pultdach werden getrennt über einen gemeinsamen Weg betreten. Über diesen Weg betritt man das Gebäude zu Fuß. Weitere Grundstücksteile des Areals sollen mittelfristig zur Refinanzierung als Baugrundstücke vermarktet werden.