Hohensachsener Hallenbad liegt im Plan
Hallenbäder waren früher ziemlich heftige Energieverbraucher. Wasser und Luft müssen unbedingt schön warm und kuschelig sein, es brennt immer Licht. Das frische Wasser im Becken muss sauber gefiltert werden. Der Strom- und Wärmeverbrauch „frisst“ große Mengen Energie. Wie passt so eine Einrichtung in die aktuelle Zeit, in der Energiesparen und Klimaschutz im Fokus stehen? Bei jeder Sanierung, aber bei öffentlichen Einrichtungen erstrecht. Vor dieser besonderen Herausforderung steht im Moment die Sanierung des Victor-Dulger-Bades im Weinheimer Ortsteil Hohensachsen.
Die umfassenden Arbeiten haben im vergangenen Herbst begonnen und liegen gut im Plan, wie Vertreter der Stadt sowie der Planungs- und Baufirmen jetzt vor Ort bestätigten – zeitlich und finanziell. Geplant ist eine Wiedereröffnung im Oktober.
Nach Abschluss der Arbeiten wird das Viktor-Dulger-Bad nach Einschätzung der Planer das „modernste Schwimmbad der Region“ sein. Zahlreiche technische und bauliche Neuerungen tragen dazu bei, die das Hallenbad zu einer nahezu klimaneutralen Einrichtung werden lassen: Die Badewasser- und Lüftungstechnik wird komplett erneuert, während die Wärmeerzeugung künftig über Wärmepumpen erfolgt. Ergänzt wird dieses System durch eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 100 kWp, die im Sommer das gesamte Bad sowie die angrenzende Turnhalle mit Strom versorgen kann.
Zusätzliche Energieeinsparungen werden durch den Einbau effizienter LED-Beleuchtung erzielt. Auch die Barrierefreiheit wurde umfassend berücksichtigt – sowohl im neugestalteten Umkleidebereich als auch bei den sanitären Anlagen und dem Beckenzugang. Trotz der vollständigen Auskleidung mit Edelstahl bleibt die ursprüngliche Beckentiefe von 4,80 Metern erhalten. Rund 625 000 Liter Wasser – das entspricht etwa 3700 gut gefüllten Badewannen – werden dann ins Becken fließen.
Nach Angaben der Architekten sind bereits 90 Prozent der Aufträge vergeben, was mittlerweile eine hohe Kostensicherheit gewährleistet. Darüber hinaus können Fördermittel in sechsstelliger Höhe beantragt werden. Bezuschusst werden unter anderem die energieeffiziente LED-Beleuchtung, eine moderne Raumluftanlage sowie die energetische Optimierung des Gebäudes nach dem Effizienzhaus-70-Standard.
Das Bad, für dessen Sanierung sich viele Familien in Hohensachsen engagierten, dient zahlreichen Schulen der Ortsteile als Schwimmunterrichtsstätte. Der Betreiberverein Aquafun hat sich in den vergangenen Jahren einen erstklassigen Ruf erworben.
„Wir liegen voll im Zeitplan“, betonte Fawzi Scheib von der Fritz Planung GmbH aus Bad Urach, dem Unternehmen, das die planerische Gesamtkoordination übernimmt. Die Sanierung des Bades kostet rund 8,5 Millionen Euro.