Die alte Zeder wird Nationalerbe-Baum

Feierliche Anerkennung eines jahrhundertealten Naturdenkmals

Zahlreiche Gäste versammelten sich heute Mittag im kleinen Schlosspark, um die alte Zeder zu feiern, die offiziell als Nationalerbe-Baum anerkannt wurde. Die Veranstaltung bot eine feierliche Atmosphäre, in der die Bedeutung dieses beeindruckenden Naturdenkmals gewürdigt wurde.

Nach den einleitenden Worten von Oberbürgermeister Manuel Just, richtete auch der Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Stefan Dallinger, warme Worte an die Zeder. Er würdigte ihre Bedeutung als historisches Naturdenkmal und Symbol der Beständigkeit, das die Menschen über Generationen hinweg begleitet.
Daraufhin stellte der Dresdner Dendrologe Prof. Dr. Andreas Roloff das Projekt der Nationalerbe-Bäume vor und erläuterte die besondere Geschichte der Weinheimer Zeder. Das Alter des Baumes bleibt weiterhin ein Geheimnis, da das genaue Pflanzdatum nicht überliefert ist. Schätzungen variieren zwischen 190 und über 300 Jahren. Hinweise aus historischen Quellen lassen vermuten, dass die Zeder bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als stattlicher Baum existierte, doch eine definitive Bestätigung fehlt.

Mit der feierlichen Enthüllung einer Hinweistafel wurde der Baum offiziell als Nationalerbe-Baum gewürdigt. Im Anschluss nutzten die Gäste die Gelegenheit, bei einem Glas auf die alte Zeder anzustoßen und sich über die Bedeutung dieses Naturwunders für die Stadt Weinheim auszutauschen. In Gesprächen wurde deutlich, dass die Zeder für viele Weinheimerinnen und Weinheimer weit mehr ist als ein Baum – sie ist ein lebendiges Symbol der Stadtgeschichte und des Zusammenhalts.

In seiner Rede brachte Oberbürgermeister Manuel Just seine tiefe Verbundenheit mit der Zeder zum Ausdruck. Mit persönlichen Worten wandte er sich an den Baum und betonte dessen jahrhundertelange Standhaftigkeit und Bedeutung für die Stadtgemeinschaft. „Wir wissen nicht genau, wie alt du bist, und es soll auch dein Geheimnis bleiben. Ich schlage vor, wir einigen uns auf alterslos. Oder auch: Für die Ewigkeit“, sagte Just. Die Zeder sei eine Zeugin der Geschichte, habe Freud und Leid miterlebt und gebe vielen Menschen Kraft und Mut. Besonders hob er hervor, dass die Zeder als „älteste Bürgerin Weinheims mit Migrationshintergrund“ ein Symbol für gelungene Integration sei.
Die alte Zeder hat im Laufe der Jahrhunderte viele geschichtsträchtige Momente erlebt. Sie stand dort, als 1940 Menschen jüdischen Glaubens deportiert wurden, hat Kriegszeiten überstanden und war stets ein stummer Zeuge menschlicher Schicksale. Ihre majestätische Erscheinung spendet Schatten und Trost zugleich. Viele Brautpaare haben unter ihren Ästen ihre Liebe besiegelt, Kinder haben sich an ihrem Stamm versteckt und Generationen von Menschen sind unter ihrem Blätterdach gewandelt.
Die Stadt Weinheim bekräftigte ihr Engagement, sich weiterhin mit besonderer Sorgfalt um den Baum zu kümmern, damit er auch zukünftigen Generationen als Wahrzeichen erhalten bleibt. Ein Baum, dessen Herkunft fast 3000 Kilometer entfernt liegt, dessen Wurzeln aber längst fest in Weinheim verankert sind. Die heutige Feier machte deutlich: Die Zeder ist nicht nur ein botanisches Wunder, sondern ein Stück Heimat, das die Menschen verbindet und ihnen Kraft gibt.

(Erstellt am 28. März 2025)

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