„Höchste Ehre für einen großartigen Menschen“
Die Krimi-Autorin und Weinheimer Ehrenbürgerin Ingrid Noll erhielt das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Ministerin Petra Olschewski
Sie gehört zu den besonders verdienstvollen Bürgerinnen der Republik, sie ist eine Kultur- und Literaturbotschafterin Deutschlands – und natürlich der Stadt Weinheim: Ingrid Noll, weltbekannte Krimiautorin, Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt, ist jetzt auch Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Die 89-jährige Grand Dame des deutschen Krimis bekam die wichtigste Auszeichnung der Republik am Donnerstag aus den Händen der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Petra Olschweski im Rahmen einer Feierstunde im Alten Rathaus am Weinheimer Marktplatz verliehen – dort, wo auch der nach ihr benannte „Ingrid-Noll-Weg“ beginnt.„Deutschlands Krimifans kennen Ingrid Noll natürlich vor allem als Autorin packender Romane. Hier in der Region Weinheim aber steht ihr Name auch für vorbildliches bürgerschaftlichen Engagement. Ihr Einsatz für die Stadtgesellschaft von Weinheim und für die gesamte Region ist wirklich bewundernswert“, mit diesen Worten nahm die Politikerin die Ehrung vor. Zu ihrem Ministerium gehören neben Wissenschaft und Forschung auch die Kunst.„Bei Kindern Freude am Lesen zu wecken und Umgang mit Sprache zu fördern, ist ihr ein besonderes Anliegen“, attestierte Petra Olschweski. Sie selbst ist Germanistin und Kunsthistorikerin. „Sie sind in vielerlei Hinsicht ein Vorbild in dieser Gesellschaft“, bescheinigte die Landespolitikerin und Kulturexpertin. Im Weinheimer Gemeindeleben sind Sie eine tragende Säule des bürgerschaftlichen Engagements, betonte sie und verwies vor allem auf Projekte der Weinheimer Schulen, die Ingrid Noll begleitet. Ein großer Verdienst sei daher auch, wie die Schriftstellerin Kinder und Jugendliche an das Lesen heranführe.Zuvor hatte Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just zahlreiche Ehrengäste im Bürgersaal des Alten Rathauses begrüßt, darunter auch weitere Ehrenbürger der Stadt, Josefine und Dr. Werner Hector, sowie die Familie der Geehrten sowie einige Wegbegleiter.Ingrid Noll selbst antwortete in ihrer berühmt launigen Art. „Ich könnte vor Freude an die Decke springen“, scherzte sie – und berichtete von einem Sturz, nachdem sie eine Weile blaue Flecken im Gesicht aufwies. Wie aus einem Roman erzählte sie Geschichten aus ihrem Leben und erfreute die Zuhörer. „Ich bin sehr dankbar und glücklich“, bekannte sie.„Für eine besondere Bürgerin der Stadt und einen ganz großartigen Menschen“ sei die höchstmögliche Ehrung des Landes hochverdient, bescheinigte OB Just, der außerdem an den Ingrid Noll-Weg durch die Stadt erinnerte und zahlreiche andere Spuren in der Heimat.Er verwies darauf, dass Ingrid Noll als eine der wichtigsten deutschen Krimi-Autoren der Gegenwart zählt, ihre Bücher in 27 Sprachen übersetzt worden sind. „Bei Ihren Lesungen sind Sie immer auch Botschafterin und Werbeträgerin für Weinheim“, freute sich der OB, der bescheinigte: „In unzähligen Talk-Shows und anderen öffentlichen Auftritten haben Sie mit ihrer verschmitzt-sympathischen Art für Weinheim geworben.“ „Sie sind ein wohltuender Mensch und jede Begegnung mit Ihnen ist eine Bereicherung“, so der OB. So sei Weinheim in der ganzen Welt als „Crimeheim“ in der ganzen Welt bekannt geworden, wie auch Petra Olschweski erwähnte.Die Verleihungszeremonie wurde von der Musikschule Badische Bergstraße umrahmt. Als Abschlusslied des offiziellen Teils spielte das Ensemble passenderweise den bekannten Schlager „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ von Bill Ramsey.