Wissenswertes

Blick auf Lützelsachsen

Lützelsachsen ist ein bevorzugter Wohnort und hat mit hervorragenden Wohnlagen zwischen 108 und 198 m Meereshöhe wesentlich dazu beigetragen, dass Weinheim und seine Stadtbezirke neben Garmisch-Partenkirchen die deutsche Mittelstadt ist, in der man gerne wohnen würde. Vom Geiersberg, Lützelsachsens Hausberg, hat man aus 332 Metern einen herrlichen Ausblick auf Pfälzer Wald und Vogesen,  Taunus und Hunsrück.
Übrigens: Lützelsachsen ist gleichweit von Basel und Düsseldorf, Verdun und Erfurt entfernt.

Es gehört zu den Besonderheiten des Gemeindezusammenschlusses, dass die Nahtstelle zwischen Lützelsachsen und Weinheim gleichzeitig die geschichtsträchtigste Stelle des daran wahrscheinlich nicht armen Rhein-Neckar-Raumes ist.
Schon seit langem ist der Hang zwischen Rosenbrunnen und Pilgerhaus eine Fundgrube für die Vorgeschichtswissenschaft. Kurz vor dem 1. Weltkrieg fand Prof. Dr. Wilhelm Freudenberg hier den Unterkiefer eines Urelefanten, der nach wissenschaftlichen Berechnungen um das Jahr 500 000 vor Christi Geburt gelebt hat. Neben dem Unterkiefer des Elefanten wurde ein symmetrisch gearbeiteter Faustkeil gefunden. Dies lässt darauf schließen, dass schon in der Urzeit Menschen in diesem Raum lebten, was 1962 an der Weinheimer Straße mit Funden aus der Hallstatt-Zeit vor fast 3.000 Jahren und schon 1863 in Rosenbrunnen-Nähe durch die Trümmer einer römischen Villa bestätigt wird.

Der Sprung aus der Römerzeit in die Gegenwart gelingt mit einem Gläschen Wein. Die Römer schätzten es ebenso wie die Äbte des Klosters Lorsch und die späteren Lützelsachsener Ortsherren von Erlickheim, Landschad und von Hundheim, denen die Weinbauern beträchtliche Weingaben leisten mussten. Vom schwarzen und roten Burgunder Lützelsachsens haben unzählige Generationen geschwärmt. 1948 wurde ihm das bis heute noch stattfindende "Bergsträßer Winzerfest" gewidmet.
Weit über 200 000 Besucher haben es in den folgenden fünf Jahrzehnten miterlebt und sind sich in den Tagen um Erntedank alljährlich der Weiterentwicklung der Gemeinde begegnet.

Bekannt wurde Lützelsachsen auch durch seinen Ehrenbürger Peter Nickel, welcher um 1912 die Lützelsachsener Frühzwetschge züchtete. Diese wurde vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald sogar zur Obstsorte des Jahres 2021 gekührt.

Lützelsachsen ist heute ein beliebter Wohnort an der Bergstraße und der Lützelsachsener Spätburgunder Rotwein, den wahrscheinlich die Römer an die Bergstraße gebracht haben, wird nicht nur von Weinkennern gerne getrunken.

Die Gemarkung zählt 577 Hektar. Davon 117 Hektar Gemeindewald, 107 Hektar Centwald und 7,6 Hektar Privatwald.