Ein ganz besonderes Jahr

Anke Helfrich

Heimat ist ein Gefühl – so lautet das Motto des ganzen Jahres 2025, wenn die Stadt Weinheim an der Bergstraße Standort der Heimattage Baden-Württemberg ist. Das Land schaut dann auf die zwei Burgen. Das Jahr ist ganz besonders auch kulturell geprägt, wie jetzt aus einer ersten Terminübersicht hervorgeht.

Dabei bespielt Weinheims Kulturbüroteam im wahrsten Sinne des Wortes besondere Orte in der Stadt – auch solche, die man nicht sofort als Veranstaltungsfläche kennt.
Wie den weltberühmten Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof inmitten der Stadt. Am Freitag, 19. September, und am Samstag, 20. September, öffnet sich der Staudengarten für zwei Konzerte mit Künstlerinnen, die in ihrem Genre internationales Renomée besitzen und in Weinheim zuhause sind: Das sind die Jazz-Pianistin und Echo-Preisträgerin Anke Helfrich sowie die Pianistin und Klavier-Professorin Aleksandra Mikulska, Vorsitzende unter anderem der deutschen Chopin-Gesellschaft. Sie werden open-air auf einer kleinen Bühne im Garten auftreten. „Ein wirklich besonderes und exklusives Erlebnis“, beschreibt Martin Grieb, der im Kulturbüro die beiden Künstlerinnen für diese Idee begeistern konnte. Gemeinsam mit der Heimattage-Beauftragten Ada Götz hat er das Programm entwickelt.
 
Theater unter der alten Zeder
 
Es gibt noch mehr kulturelle Besonderheiten in diesem Heimattage-Jahr. So wird die uralte mächtige Zeder im Kleinen Schlosspark zur Kulisse eines Theaterstücks, das ein wahres jüdisches Leben in Weinheim erzählt. Dahinter stehen die beiden Weinheimer Schauspieler und Theaterregisseure Jeanette Rosen und Thomas Koob. Sie stellen die Geschichte der Brüder Hirsch dar, die in Weinheim anfangs des 20. Jahrhunderts aufgewachsen sind und 1942 deportiert wurden (16. und 17. August).
Wer an besonders eindrucksvolle Standorte in Weinheim denkt, kommt auf das Gerberbachviertel und natürlich auf die Burgen. Beide Orte sind im Heimattage-Jahr entsprechend in Szene gesetzt: Der Theaterverein Holzwurm e.V. nutzt die breite Treppe neben der Ulner Kapelle und unweit des Kerwehauses als Bühne für das eigens inszenierte historische „Gauklermärchen“ (26./27./28. September). Auf der Burgruine Windeck, wo der Weinheimer Grüffelo-Pfad endet, wird am 12. Juni ein Grüffelo-Theaterstück gezeigt, der Festsaal der Wachenburg ist am Samstag, 19. Juli, die Bühne für eine „Weinheim Trilogie“ mit dem Kammerchor- und dem Kammerorchester Weinheim, ebenso wie die Schlosshof-Open-Air-Bühne am Folgetag. Lokaltypisch und heimatverbunden geht es am 17. und 18. Oktober in der Stadthalle zu, wenn sich alle Lokalmatadore und Friends bei einem Mundart-Festival treffen: Das sind die Kabarettisten Kain und Maser, die Spitzklicker, der Odenwälder Shantychor, Dr. Markus Weber, die Woinemer Lokalrunde, Arnim Töpel und der Blasse Bertram.
Und weil die Heimattage die Weinheimer Innenstadt genauso beschäftigen wie die Ortsteile mit ihren Besonderheiten, wird auch der Waldsportplatz im Odenwald-Ortsteil Oberflockenbach einbezogen: Für Märchen, Mythen und Geschichten am 25. und am 26. Juli.
 

 

Aleksandra Mikulska

Bülent Ceylan und Laith Al-Deen im Schlosspark
 
Ada Götz befindet sich mit ihrer Veranstaltungsplanung auf der Zielgeraden. Vom Land vorgegeben sind zwei zentrale Wochenende: Der Baden-Württemberg-Tag am Wochenende 17. und 18 Mai mit einer Live-Bühne im Schlosspark sowie einer Leistungs- und Gewerbeschau in der Innenstadt, dazu einem verkaufsoffenen Sonntag. Auf der SWR-Bühne tritt – ohne Eintritt – am Samstag, 17. Mai der Soulsänger Laith Al-Deen auf, am Sonntag stellt Kulturbüroleiter Tobias Schindler ein buntes Familienprogramm zusammen – auch wieder ohne Eintritt.
Den Bühnenaufbau nutzt man am Tag davor, am Freitag, 16. Mai, für einen Auftritt des Comedy-Stars Bülent Ceylan – ein Heimspiel auf der Schlosspark-Bühne also. Tickets gibt es bereits im Vorverkauf (www.eventim.de).
Bei den Landesfesttagen am 13. und 14. September hingegen stehen eher die traditionellen Werte und Bräuche der Region und des Landes im Vordergrund. Höhepunkte sind der Landesfestumzug mit Gruppen aus dem ganzen „Ländle“ und die Verleihung der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg. Dabei wird Innenminister Thomas Strobl mit weiterer landespolitischer Prominenz die Stadt besuchen.
Aber das Heimattage-Jahr besteht nicht nur aus Veranstaltungen, sondern auch aus etlichen Projekten, die lange in die Zukunft wirken sollen.
Aber das ganze Jahr steht unter dem besonderen Motto des Heimatgefühls und eines großen bürgerschaftlichen Engagements. Die Häkelaktion, bei der Weinheim in Maschen entsteht, ist schon bekannt und in vollem Gange. Angeboten werden besondere Stadtführungen live und digital, zum Beispiel eine Online-Stadtführung mit Anekdoten zur Stadtgeschichte mit Dietmar Spicker, bereits umgesetzt wird ein Fotoprojekt mit Menschen der Stadt mit dem Fotografen Sven Sasse-Rösch. In den Ortsteilen sind die Vereine ebenfalls sehr rege. In Rippenweier und Oberflockenbach entwickeln Chöre einen „Singenden Wanderweg“ zwischen Heiligkreuz und Steinklingen, im Juni soll ein Wanderweg eingeweiht werden, der erstmals die komplette Weinheimer Gemarkung umschließt. Alle Termine stehen Mitte Dezember online und erscheinen überwiegend auch in einem gedruckten Jahresprogramm.
Der Startschuss fällt am Sonntag, 12. Januar, im Rahmen des Neujahrsempfangs. Dabei wird Ministerialdirektor Rainer Moser aus dem Innenministerium Baden-Württemberg auch offiziell die Landes-Heimattagestandarte an Oberbürgermeister Manuel Just überreichen.
Wer noch als Sponsor Partner der Heimattage werden will, kann sich gerne mit Ada Götz in Verbindung setzen unter 06201-82 394 oder a.goetz@weinheim.de.
www.heimattage2025.de