11 000 Hüpferlinge gerettet

Amphibienschutz im Weinheimer Schlosspark:  Aktion dieses Jahr war ein voller Erfolg

Jedes Jahr im Frühjahr laichen Grasfrösche und Erdkröten im Weinheimer Schlossparkteich ab, der so zur Kinderstube mit Tausenden Kaulquappen wird. Etwa ab Ende Mai bis Anfang Juni verlassen dann die fertig entwickelten, aber nur wenige Millimeter kleinen „Baby-“ Frösche und Kröten das Wasser, um in ihren eigentlichen Lebensraum, den Exotenwald zu wandern. Auf diesem langen und gefährlichen Weg wurden in der Vergangenheit sehr viele der kleinen Tierchen im Park und auf den Wegen versehentlich zertreten oder vertrockneten auf dem heißen Asphalt.
Daher wurde dieses Jahr zum ersten Mal eine Aktion gestartet, um den sogenannten „Hüpferlingen“ auf ihrem gefährlichen Weg in ihr Sommerquartier zu helfen. Ende Mai hat die Stadt Weinheim in Kooperation mit dem NABU und gemeinsam mit etwa 20 freiwilligen Helfern einen speziellen Amphibienschutzzaun rund um den Schlossparkteich aufgebaut. In diesen Zaun waren mehrere Fangeimer integriert, in denen die winzig kleinen Amphibien gesammelt wurden. Weitere freiwillige Helfer haben diese Eimer dann mehrmals am Tag kontrolliert und die gefangenen Tiere in den nahegelegenen Exotenwald gebracht.
Die Einsatzplanung der freiwilligen Helfer wurde mittels einer bundesweit eingesetzten „Krötenretter App“ koordiniert. Die Anzahl und die verschiedenen Arten der geretteten Tiere wurde ebenfalls über die App dokumentiert.
Nach Ende der Amphibienwanderung wurde der Zaun nun Ende Juni wieder abgebaut. „Die Aktion war ein voller Erfolg“, berichtet die Weinheimer Umweltbeauftragte Antje Beckmann. Es konnten in den vier Wochen insgesamt mehr als 11 000 kleine Frösche und Kröten sicher in den Exotenwald gebracht werden. In drei bis vier Jahren werden einige von ihnen erstmals selbst wieder zum Teich im Schlosspark zurückkehren, um sich fortzupflanzen.
Antje Beckmann konnte sich freuen: „Es gab in diesen vier Wochen viel positives Feedback von den Schlossparkbesuchern, die bei der Gelegenheit von den auskunftsfreudigen Helfern auch einiges über den Lebenszyklus der Amphibien erfahren konnten.“ Denn auch das sei ein Ziel der Aktion gewesen: die Menschen über das, was am Teich alljährlich vor sich geht, zu informieren. Beckmann: „Denn nur was man kennt, kann man auch schützen.“
Nach dem tollen Erfolg wird die Aktion auf jeden Fall nächstes Jahr wiederholt, um dadurch die in den letzten Jahren stark rückläufigen Zahlen der in Weinheim heimischen Amphibien wieder aufzubessern.