Wo Klimaschutz Schule macht

Klimaneutrale Sanierung der DBS-Turnhallen in Weinheim ist auf gutem Weg – Mit dem Architekten vor Ort

Constantin Görtz zählt die Finger einer Hand ab. „Fünf“, rechnet der Weinheimer Architekt vor, „fünf Wärmepumpen werden hier eingebaut, vier für die drei Hallen, eine fürs Foyer“. Zur elektrischen Versorgung wird eine PV-Anlage aufs neue Dach montiert, die 110 Kilowatt/Peak liefert. Die Pumpen heizen einerseits im Winter, sorgen aber auch für die Luftwechselrate, die in Schulturnhallen gefordert wird. So ist das eben auf dem Weg zur Klimaneutralität, die Constantin Görtz im Auftrag der Stadt Weinheim an den Schulsporthallen des Dietrich-Bonhoeffer-Schulzentrums gerade umsetzt. In den Osterferien haben die Bauarbeiten begonnen. Jetzt – rund fünf Wochen später – sind sie in vollem Gange. Zum Schuljahresbeginn 2025/26 sollen die Hallen wieder genutzt werden können. Die Bauzeit und die Gesamtkosten in Höhe von rund neun Millionen Euro sind bis jetzt realistisch geblieben, sagt der Planer, der die Zeit immer im Blick hat.
Fünf Firmen arbeiten im Moment parallel auf der Baustelle: Innen, am Boden, an der Fassade, auf dem Dach und an einem neuen Aufzug. „Wenn der Ausbau in vollem Gang ist, sind es schon mal zehn“, kündigt Görtz an. Das neue Dach wird aus Alu in W-Form sein.Die Baustelle ist anspruchsvoll, betont er. Es vergeht kein Tag, an dem er nicht gerufen wird, weil etwas auftaucht, womit man nicht rechnen konnte. Die Hallen sind rund 50 Jahre alt; damals war Energiesparen kein Thema – es war ja genug von allem da. Heute ist alles anders: Die Wärme- und Energieversorgung ist ganz entscheidend, die Klimaneutralität ist Pflicht. Das bedeutet, das neben der Heizung auch die Dämmung der Außenwände und der Decke komplett erneuert werden muss. Dazu kommen Rohbauarbeiten, alle Versorgungsleitungen und natürlich der Sport-Schwingungsboden auf der kompletten Fläche. Die Halle ist im Moment nahezu komplett entkernt. Wenn der Boden ganz entfernt ist, wird auf der Bodenplatte ein Raumgerüst aufgebaut, damit überall auf sieben Meter Höhe auf der Innenseite des Dachs gearbeitet werden kann.